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21 Stunden oder der nächste Hunderter

21 h, 34 Runden, 102 Kilometer, 3 Stunden Schlaf, drei durch-
geschwitzte Laufhemden und ich weiß nicht wie viele Liter Wasser, das ist meine Bilanz vom 21h-Lauf des Laufclub 21 am Samstag in Nürnberg. Dazu viel Spaß, viele ernste, lustige, lehrreiche und unterhaltsame Gespräche. Aber auch Runden schweigend nebeneinander.
Am Anfang waren wir zu dritt, die vorhatten, die 21 h komplett zu laufen. Dann waren wir zu viert. Am Ende ist aber nur der Mauerhannes die ganze Nacht gelaufen.
15 Uhr, 32° C, in Schatten ganz angenehm, ca. 20 Mitläufer. Ich lass es ruhig angehen, schließlich habe ich 21 Stunden vor mir. Auch an der Versorgungsstation lasse ich mir Zeit. Der Gedanke an 21 Stunden stört mich nicht. Wie immer habe ich mir mentale Etappen gemacht. Bis es dunkel wird, die Nacht und der Sonntagvormittag. Und der Traum von 120 Km. Den Marathon habe ich ungefähr nach 6 h, hochgerechnet würde es also hinhauen mit meinen 120 Km. Die Mitläufer des Nachmittags wechseln. Einige hören auf, andere kommen dazu.
120 Km … aber bei einem Ultra weiß man nie, wie der Körper mitspielt, was alles passieren kann. Irgendwann in der Nacht bleibe ich mal eine halbe Stunde an der Versorgungsstation sitzen. Wir müssen philosophieren. Außerdem bleibt in der Nacht immer einer dort, man weiß ja nie. Es sind so viele Gestalten unterwegs, rund um den Dutzendteich. Seit es dunkel ist, laufe ich auch nicht mehr alleine. Ich habe immer einen Mann an meiner Seite, der sich meinem Tempo anpasst. Bis gegen 2 Uhr sind wir zu siebt, gegen Morgen nur noch zu viert. Irgendwann kommt dann doch die Müdigkeit und ich beschließe, den Schlafplatz im Auto aufzusuchen. Nach 27 Runden a 3 Km schmerzt auch der Rücken. Ich schlafe zwar nicht, aber das Liegen und vor sich hin dösen tut gut. Kurz vor Sonnenaufgang geht es weiter. Allerdings meldet sich jetzt mein Knie. An laufen ist nicht mehr zu denken. Aber es bleibt genug Zeit, schnell gehend, die Hundert Kilometer zu schaffen. Ein bisschen Ehrgeiz muss dann doch sein. Der Lauftreff vom Team Klinikum, hat sein sonntägliches Training vom Tiergarten an den Dutzendteich verlegt. Das ist nicht schlecht, denn das vertreibt die Müdigkeit. Mir sind sie aber zu schnell. Selbst am Sonntagvormittag kommen und gehen die Mitläufer. Die Dusche danach erfrischt. Sie vertreibt den Schmerz und die Müdigkeit. Dafür kommt der Hunger nach was Deftigem. Das gibt es beim gemütlichen Ausklang im Gutmann-Biergarten.
Auch diese 100 Km habe ich gut verkraftet. Keinerlei Schmerzen. Nur müde war ich am Sonntag. Diese Woche werde ich mal nicht laufen. Es ist sowieso sehr heiß gemeldet. Da wird mir das Faulsein nicht so schwer fallen. Meine Bilder findet ihr hier und hier ist Anitas Bericht.

Kommentare

Bernd hat gesagt…
Herzlichen Glückwunsch zu Deiner Leistung, ich habe davor sehr großen Respekt, freue ich mich doch wenn ich ein Zehntel davon erfolgreich überstanden habe.
Jörg hat gesagt…
Gratulation. Wie ist es denn nach 3 h liegen? Kommt man da überhaupt wieder hoch?
Muesliviki hat gesagt…
Wow...herzlichen Glückwunsch! Tolle Leistung! Da merkt man mal wieder, dass der menschliche Körper zu mehr fähig ist, als man denkt! Du bist echt eine Inspiration für mich!
LG

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Jenner

Mit der Gondel auf den Jenner . Unten war Nebel, ab der Mittelstation dann Sonne. Oben war es angenehm warm. Zuerst sind wir zum Gipfelkreuz hoch.  Zurück sind wir über die Mitterkaseralm zur Mittelstation der Jennerbahn gelaufen.  Kurz vor der Mittelstation ging's in die Wolken. Und weiter über den Stufenweg zur Talstation der Jennerbahn.  Der Abstieg war anstrengend, steil, aber schön. Entspannt haben wir uns dann im warmen Pool am Campingplatz.

Almbachklamm

Eigentlich wollten wir mit dem Bus nach Ramsau . Aber der fährt am Sonntag nicht regelmäßig und wir hätten über eine Stunde warten müssen. Denn es sollte ein ruhiger Tag werden. Wir hatten Muskelkater vom Tag vorher. So sind wir mit dem Bus wieder nach Unterau zurück gefahren und sind die Almbachklamm gegangen.   Am Ende der Klamm haben wir entschieden nicht den gleichen Weg zurück zu laufen, sondern weiter nach Maria Gern zu gehen. Diesmal ging's Bergauf. Teils auch über Treppen .  In Hintergern haben wir auf einem Sonnenbänkel Brotzeit gemacht. Glück hatten wir auch, denn der Linienbus kam eine halbe Stunde später. So sind wir nicht mehr bis Maria Gern gegangen, sondern gleich nach Berchtesgaden zurück gefahren. Am Campingplatz sind wir noch in den Pool, aber der Muskelkater ist davon auch nicht besser geworden.

Urlaubsfazit

Berchtesgaden - als Kind war ich da und dann habe ich es irgendwie aus den Augen verloren. Mit dem Wetter hatten wir richtig Glück, Sonne pur und angenehm warm. Der Campingplatz Allweglehen - nicht ganz billig, aber sehr zu empfehlen. Nettes Personal, alles neu und sauber und ein sehr gutes Restaurant dabei. Die Bushaltestelle ca. 800 m entfernt. Nur am Rückweg muss man den Berg hoch, was nach unseren langen Wanderung nicht immer einfach war. Berchtesgaden und seine Umgebung ist eine Reise wert. Wir fahren da bestimmt wieder hin, denn wir haben in der kurzen Zeit nicht alles machen können, was wir uns vorgenommen haben. Außerdem hat Anfang November das ein oder andere schon zu. Glück hatten wir mit dem Kehlsteinhaus , das ab 1. November zu hat. In der Almbachklamm waren wir am letzten Öffnungstag und die Jennerbahn hat seit 4. November Revision.