Los ging es am Freitag mit ein bisschen Einlaufen im Heutal. Drei Kilometer bergauf und drei wieder runter. Schade das unser Ziel - eine Hütte, was sonst - zu hatte. Aber egal, denn der Blick ins Heutal hinunter war traumhaft und der Trail bergab auch.
Blick ins Heutal
Zwischendrin gab es von Harry von Fidelio-Trailrunning Tipps und Tricks zum Hinunterlaufen mit Stecken. Ist immer gut, das mal wieder zu hören.
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Harry erklärt das Bergablaufen |
Am Samstag war es dann soweit, die große Tour rund um den Königssee geht los. Ich fand ja von Anfang an, dass 9 Uhr zu spät ist, aber gut. Wir waren ein bunt gemischte Gruppe. Teile meiner ganz persönlichen Boygroup, ein mir bekanntes Pärchen, ein Extremtrailrunner und ein Pärchen, dass so was zum ersten Mal probiert. Die Stimmung war gut, alle waren zuversichtlich, das Wetter Kerstin-Laufwetter: bedeckt und trocken, 17°. Startpunkt Jennerbergbahn. Aber nicht, um die Bahn zu benutzen. Nein, wir machten zuerst einmal Orientierunglauf. Abkürzung durch den Wald. Sprich kein Weg, Wildnis pur. Aber wer will schon auf Wegen laufen. Irgendwann war auch der Königssee in Sicht, ganz weit unten.
erster Blick auf den Königssee |
Fidelio-Trailrunning hatte, wie immer, keine Kosten und Mühen gescheut. Nein, sogar einen Almabtrieb haben wir erlebt. Ich dachte mir noch, die armen Kühe. Aber die Kühe haben sich bestimmt ähnliches gedacht als sie uns sahen. Manche machten doch einen sehr verwirrten Eindruck.
wie es die Tradition will: bunt geschmückt beim Almabtrieb |
Nach diesem Rummel wurde es ruhiger. Jetzt liefen wir Richtung Gotzenalm. Viele Wanderer haben wir auf unserem ganzen Weg nicht getroffen. Immer wieder trafen wir auf wunderschöne Trails runter und auch wieder rauf. Und jedes Mal irgendein anderer toller Ausblick.
Kerstin, Micha, Michel und Petra |
Vor der Gotzenalm ging es dann zum nächsten grandiosen Ausblick. Logischerweise erstmal wieder hoch.
wo geht's jetzt lang? |
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Blick Richtung Gotzenalm |
Am Aussichtspunkt dann dieser Blick. Tief unten der Königssee mit St. Bartholomä. Zu diesem Zeitpunkt war noch nicht klar, dass dort für die Meisten das Ende des Laufes sein wird.
Blick auf den Königssee |
Die Gotzenalm ließen wir rechts liegen, leider. Was getrunken hätten wir schon gerne, aber die Rast war woanders eingeplant. weiter ging es auf schön zu laufenden Trails. Einsam und ruhig, einfach herrlich.
steinig, aber schön |
Am Abzweig "Saletalm 2 1/2 h" waren wir noch so gut in der zeit, das wir beschlossen, noch Richtung Hochgeschirr zu laufen, wo wir dann auf halber Höhe ankamen. Anstatt 2 1/2 h runter ging es erstmal wieder rauf. Belohnung: schön zu laufender Trail bergab, bis zum Schild "Saletalm 3 1/2 h". Leichte Frustration in der Gruppe. Aber eigentlich logisch. wenn ich eine Stunde bergauf laufe, muss ich wohl auch länger runterlaufen.
Trail Richtung Hochgeschirr |
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gut laufbar, da hatte ich so richtig Spaß |
Bergab ging es dann durch Sturmwald. Gespenstisch, aber hier sah man deutlich welche Gewalt doch die Natur hat.
Trail durch den Geisterwald |
Wir liefen also Richtung Satelalm und Obersee. Der Trail wurde immer schwieriger, an laufen war teilweise nicht zu denken. Ein Teil der Gruppe war mir zu schnell, der andere Teil zu langsam. So lief ich einfach alleine. Sorgen hatte ich nicht, wusste ich doch um die Gruppe, die hinter mir war. Sollte was passieren, würden die mich schon finden. Der Wald gab immer wieder den Blick ins Tal frei. Der Trail war gespickt mit allem was der Trailläufer liebt. Selbst über einen Bach musste ich mehrmal drüber.
da hinunter musste ich |
Und irgendwann der erste Blick auf den Obersee. Aber immernoch tief unten.
den Obersee fest im Blick |
Ich weiß nicht wie lange ich nach unten gebraucht habe. War auch egal. Als ich von unten zurück schaute, war überhaupt kein Weg erkennbar. nur ein Wand. Wahnsinn wie man da auch noch runter laufen kann. Und dann war ich am Oberssee. erstmal ein Kulturschock. Nach Menschenlosen Stunden auf einmal Touristen. Am Weg vor zum Königssee bin ich doch tatsächlich hinter Flip-Flop Japanern hängen geblieben. Ich völlig genervt von ihnen, sie total begeistert von dem Runner.
Spiegelung im Obersee. Aber auch die Farbe war hat mich fasziniert |
Und dann war auch ich endlich an der Saletalm. Endlich Pause, endlich was anderes trinken als Wasser. das alkoholfrei Weizen war in einem Zug weg. Kurz darauf kam der Rest der Gruppe an. Zwei hörten hier, wie geplant auf. Harry drängte zum weiterlaufen. Wir hatten ja noch einiges vor uns.
erster ebenerdiger Blick auf den Königssee |
Ein kurzes Stück ging es direkt am Königssee entlang, auf einer Kuhweide. Wenigstens ein bisschen "Erholung". Aber nicht lange, schon ging es wieder bergauf. Gefühlt immer steiler.
ein bisschen kann man die Steilheit erkennen. Petra und Alfred kämpfen sich nach oben |
Oben angekommen ging es dann auf halber Höhe in die Saugasse. Und damit bergab Richtung St. Bartholomä.
immer wieder Königssee. Aber der Blick darauf war einfach zu schön |
Es ging auf 17 Uhr zu und so beschlossen wir in Bartholomä aufzuhören und mit dem Schiff nach Schönau
zurück zu fahren. Denn von Bartholomä hatten wir noch 3 Stunden vor
uns. Der Plan war, am Sonntag mit dem Schiff wieder nach Bartholomä zu
fahren und von dort über den Rinnkendl-Steig nach Schönau zu laufen und den Lauf somit zu beenden. Unser Extremtrailrunner hatte aber am Sonntag keine Zeit uns so liefen Harry und Holger mit ihm bis Schönau zurück. Wilfried, Alfred, Petra und ich traten die Heimreise per Schiff an. Wir hätten die Jungs nur aufgehalten. So habe sie die Tour wenigstens noch vor Einbruch der Dunkelheit und vor dem einsetzenden Regen geschafft.
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Blick vom Schiff auf St. Bartholomä |
Der Regen war es dann auch, warum wir die Königsseeumrundung nicht beenden konnten. Die ganze Nacht hat es geregnet und so haben wir morgens beschlossen, dass es zu gefährlich ist den Rinnkendlsteig zu laufen. wieder eine unvollendete Geschichte. Ähnlich dem Mauerweglauf 2010, beendet 2013 und der Zugspitzbegehung. Angefangen 2014 beendet 2015. Also muss ich nochmal hin und den Rest laufen!
Als Entschädigung haben wir am Sonntag noch einen Lauf durch die Aschauer Klamm gemacht. Nicht so spektakulär wie ein Lauf über den Rinnkendlsteig, aber von der Landschaft bestimmt genauso schön. Davon berichte ich aber gesondert.
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