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Berlin Marathon

Eine Million Trinkbecher, 145 000 Bananen, 40 500 Schwämme, 5900 Helfer, 2780 Kilogramm Medaillen und 250 Liter Massageöl. Etwa 70 Musikgruppen am Streckenrand, 565 Einsatzkräfte verantwortlich für die medizinische Versorgung, davon 380 Physiotherapeuten, 14 Versorgungstationen und 50 000 € Preisgeld. Das sind die offiziellen Zahlen des 36. real,-Berlin-Marathon.


Noch mehr gefällig: Man spricht von fast 42 000 Läufern, 35 033 strahlenden Siegern einer Million Zuschauern und über 600 000 Fotos. Handbiker, Rollifahrer und Skater sind da aber nicht dabei. Es war der zweitheißeste Berlin Marathon, der heißeste war
2006, da war ich auch dabei.



Selbst zwei Tage nach dem Lauf stehe ich noch in dessen Bann. Wie schon vor drei Jahren muss ich sagen, es war ein tolles Erlebnis. Diese Mal war es aber wirklich mein Marathon. Aber mal von vorne:



Haile Gebrselassie wollte, wie schon die beiden Jahre zuvor, neuen Weltrekord laufen. Ich denke es ist bekannt, dass er das nicht geschafft hat. Was aber der Stimmung keinen Abbruch tat, wie man oben auf dem Bild bei der Marathonparty sieht. Ich weiß gar nicht, wie viele Läufer ich gesehen habe mit dem Schriftzug "Haile ankommen", jeder hätte es ihm gegönnt, da bin ich mir sicher.
Mein Ziel in Berlin war, wie schon so oft, endlich meine Marathonzeit zu verbessern. Es wird immer erzählt, wenn man seine Marathonzeit verbessern möchte, dann in Berlin. "Flach" und "eben" ist angeblich dort erfunden worden. Warum sollte es dann aus-
gerechnet bei mir hier nicht funktionieren.

Doch die Wettervorhersage prophezeite nicht wirklich mein Laufwetter. Vorgenommen hatte ich mir einen Schnitt von 5:40 min/Km, durchlaufen und an den Versorgungstationen nicht zu viel Zeit verlieren. Ein bisschen skeptisch war ich schon ob der Zeitvorgabe, denn die bedeutete eine Endzeit von 3:59 h. Ein bisschen hochgegriffen, aber ich wollte wenigstens die seit fünf Jahren in Stein gemeißelte Zeit von 4:15 h unterbieten.
Los ging's mit Gänsehautfeeling, das auch auf der Strecke immer wieder auftauchte. Von den Sehenswürdigkeiten ist mir fast nichts in Erinnerung geblieben. Das Rote Rathaus habe ich nicht gesehen, an den Wilden Eber kann ich mich erinnern, denn dort zu laufen ist der Wahnsinn. Und die Gedächtniskirche habe ich wahrgenommen. Allerdings nur, weil ich mir dort, bei Km 35, überlegt habe, dass mir die Hitze überhaupt nichts ausmacht. Ich war erstaunt über mich selbst und immer noch im 5:40 min/km-Schnitt unterwegs. Rufe, wie "jetzt schaffst du den Rest aber auch noch", habe ich mitbekommen und mir dabei gedacht "Mensch, du weißt ja gar nicht wie super ich unterwegs bin". Ab Km 38 bin ich dann ein bisschen langsamer geworden, aber das hat mir nichts ausgemacht. Denn mir war klar, dass ich eine tolle Zeit schaffe.

Im Ziel stoppte meine Zeit bei 4:00:55 h. Mit dieser Zeit hatte ich dann doch nicht gerechnet. Auch wenn keine drei davor ist, ich bin stolz auf mich. Und für die 56 Sekunden auf die 3:59 h werde ich wohl nicht wieder fünf Jahre brauchen.
Und wieder ein paar Zahlen: das war ein Schnitt von 5:42 min/Km, was eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 10,51 Km/h bedeutet. Ich bin im Gesamtklassement 14 749te geworden, 1503te bei den Frauen und 321te in meiner Alterklasse.

Kommentare

der ewige Anfänger hat gesagt…
Herzlichen Glückwunsch zum erfolgreichen Marathon!

Und was die Zeit angeht - einfach die Sekunden weglassen, die sind ohnehin überbewertet, und schon ist es eine 4:00. Und wenn es partout die 3 vorne sein soll: 3:60.

Alles ein Frage der Darstellung...
Kerstin_unterwegs hat gesagt…
im 3:83 h laufen war ich bis Sonntag schon einsame Klasse ;-)
Hannes hat gesagt…
Wow, wirklich dein Marathon - eine tolle Zeit am Ende, ein toller Marathon, und wie Lars sagt, die 3 steht doch vorne ;)

Glückwunsch!
Jörg hat gesagt…
Gratulation, ich habe von so vielen gelesen, derern Erwartungen durch Hitze und Drängelei nich in Erfüllung gegangen sind. Es ist eine Klasse Zeit, wenn auch die paar Sekunden doch irgendwie schade sind.
Sei stolz auf dich

Grüße
Jörg
Martin hat gesagt…
Glückwunsch zu deinem Erfolg ! So unterschiedlich kann man den Berlinmarathon erleben. Mir war einfach zu viel los, zu wenig Platz um mich rum, die Wege zu lang. Und du konntest das so richtig genießen, dazu noch mit neuer PB, was will man mehr? Vielleicht hätte mir mit neuer PN in Berlin auch besser gefallen :-)

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