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6 Stunden - 50 Kilometer - Ich bin ein Ultra

Ein herrlicher Tag zum Laufen. Die Sonne scheint, es ist warm. Es herrscht gute Stimmung und ich bin guter Dinge. Startschuss, und los geht's. Ich lasse es ruhig angehen, sechs Stunden sind lang. Zehn Kilometer habe ich nach einer Stunde, alles klar, keine Schmerzen, ganz wichtig. Beim Halbmarathon (14 Runden) geht es mir auch noch gut, die Beine sind nicht schwer, das Knie tut nicht weh, Kondition passt sowieso. Nur irgendwann macht der Kopf nicht mehr mit. Das Einzige, das hilft, ist zwischen Gehen und Laufen abzuwechseln. Bei Kilometer 33 bin ich so weit, dass ich hoffe, wenigstens den Marathon zu schaffen - naja auch ein Ziel!! Hauptsache man ist sechs Stunden unterwegs. Bei Kilometer 39 bekomme ich auf einmal einen Stich im Knie, dass ich glaube, keinen Meter mehr laufen zu können. Gehen geht. Die Laufintervalle werden immer kürzer. Obwohl mir mein Rundenzähler immer sagt, bei welchem Kilometer ich bin, habe ich keine Ahnung, wann ich den Marathon habe. Ich beschließe nach dem Erreichen des Marathons nur noch zu gehen. Nach 5 (!) Stunden endlich bin ich beim Marathon. Das verleiht mir die zweite Luft. Schmerzen?? Wie weggeblasen. Ich kann wieder laufen und wie. Am Anfang lief ich Rundenzeiten von 10 Minuten, zwischendurch hab ich für die 1522 m 15 Minuten gebraucht, und die letzte Stunde hatte ich wieder einen 10er Schnitt. Die 50 Kilometer hatte ich allerdings schon abgeschrieben, dieses Mal halt nicht, Hauptsache bis zum Ende laufen, gemäß dem olympischen Gedanken: Dabei sein ist alles. Nach 5:25 Stunden dann: "Kerstin, noch zwei Runden, dann bekommst du die Fahne!" Das war ein Ansporn. 15 Minuten vor Schluss habe ich die 50 km Runde in Angriff genommen, megastolz auf mich, dass ich die Ultramarke doch noch schaffe. In 9:45 Minuten bin ich sie geflitzt und habe die Glückwünsche unterwegs mit breitem Grinsen in Empfang genommen.
Und noch was: Peter lief nach dem Halbmarathon etwas schneller als ich, war immer eine halbe Runde vor mir. Aber 100 m vor der 50 Kilometer Marke habe ich ihn wieder eingeholt. Hand in Hand liefen wir dann die letzten 5 Minuten. Zusammen begonnen, zusammen gefinisht, zusammen stolz.
Denn eines muss ich ganz klar sagen: den Marathon von vor 14 Tagen habe ich doch ganz schön gespürt.

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